Freundesbrief November

Nov. 2021

Nachdem wir im letzten Freundesbrief von einem „totalen Lockdown“ berichtet hatten und die Corona-Zahlen im August in Uganda ihren Höchststand erreichten, hat sich die Lage inzwischen etwas entspannt, auch wenn die Impfquote mit 4,67% (Erstimpfung) und 0,88% (vollständig geimpft) immer noch niedrig ist (Stand 10/21). Militärpersonal, Ärzte und Lehrer haben im Impfprogramm Vorrang. Gabriel und Deborah Kijjambu haben selbst die Erstimpfung bereits erhalten. Ihnen und ihren vier Mädchen geht es gut und sie konnten am 10. September den ersten Geburtstag der Drillinge feiern.

Bischof Gabriel hält sich – egal, ob es die Gemeindearbeit oder den Schulbetrieb betrifft – gewissenhaft an die gesetzlichen Auflagen, die aufgrund der Corona-Pandemie das Jahr 2021 bestimmen. Für die Gemeindearbeit bedeutet das, dass nun wieder, wie zu Beginn des Jahres, Gottesdienste, Hochzeiten und Beerdigungen in Gruppen bis zu 200 Personen gefeiert werden dürfen. Die Gemeindeleitung hält Kontakt zu den Gemeindemitgliedern und ermutigt diese zu privaten Gottesdiensten in ihren eigenen Häusern. In der direkten Umgebung kommen weiterhin dreimal täglich Lautsprecher zum Einsatz, über die neben Informationen über die Pandemie und lokalen Nachrichten christliche Musik und Predigten verbreitet werden. Die jährlichen Events wie Kongresse, Jugendcamps oder Kids Clubs mussten dieses Jahr coronabedingt allerdings ausfallen.

Für die Schularbeit bedeuten die gesetzlichen Auflagen, dass der Schul- und Internatsbetrieb bis Ende Dezember untersagt ist. Dies begünstigt eine frühzeitige Erwerbstätigkeit oder Verheiratung mancher Kinder ohne abgeschlossene Schulbildung und es besteht die Sorge, dass viele der Schüler aus genannten Gründen nun die Schule frühzeitig verlassen werden. Bischof Gabriel versucht sein Möglichstes, um mit den Patenkindern und ihren Vormündern in Kontakt zu bleiben: Er besucht sie, unterstützt praktisch oder finanziell, telefoniert und hofft, möglichst alle in den Schulen begrüßen zu können, wenn diese wieder öffnen dürfen. Diese Hoffnung besteht auch im Blick auf die Lehrkräfte, die trotz des Lockdowns Unterstützung erfahren haben und somit hoffentlich ihren Lehrerberuf fortsetzen werden. Grundsätzlich ist es ein Geschenk, dass der Kindergarten und die Schulen in Luwero nicht geschlossen werden müssen wie viele andere Schulen, die sich finanziell nicht halten oder die Hygiene- und Abstandsbestimmungen nicht gewährleisten konnten. Bischof Gabriel und seinem Team wurden alle nötigen Lizenzen von Regierungsseite aus bewilligt – was für ein Geschenk!

Schön ist zudem zu sehen, dass im Jahr 2021 der Klinikbetrieb durchgängig – wenn auch sehr begrenzt – weiterlaufen konnte und die Bauarbeiten weiter vorangetrieben wurden. Das Dach des Mädchenschlafsaals ist nun fertig und Metalltüren und Fenster sind eingesetzt. Das Verputzen und Streichen sowie das Dach des Jungenschlafsaals stehen noch aus. Auflagen der Regierung sorgen immer wieder für Mehraufwand und neue Projekte. So musste beispielsweise aus Sicherheitsgründen eine Grenzmauer um die Schlafsäle errichtet werden, was zusätzliche Zeit und Geld in Anspruch nahm.

Im Blick auf den landwirtschaftlichen Betrieb kann man von einem gesegneten Erntejahr mit genug Regen sprechen. Mais, Maniok, Bohnen und Ananas sind dabei die wichtigsten Erzeugnisse. Für den Anbau der Feldfrüchte und für die Viehzucht braucht Bischof Gabriel genügend Nutzflächen, weshalb er derzeit im Umkreis von etwa 40km auf der Suche nach 80ha Land ist, das er zur Bewirtschaftung nutzen möchte. Herzlich möchten wir uns bei Ihnen und euch allen bedanken, die ihr die Arbeit in Luwero mit Gebeten, Spenden oder ganz praktischer Unterstützung mittragt! Somit konnten wir den regelmäßigen Unterstützungsbetrag während der Krise verdoppeln. Die meisten Gelder flossen in den Anfang des Jahres gegründeten Corona-Hilfsfond, der für besonders bedürftige Kinder und deren Familien eingerichtet wurde.

Wir freuen uns sehr, dass alle Kinder – trotz Corona – weiterhin im Patenschaftsprogramm unterstützt werden und über unseren Verein sogar drei neue Kinder dazu kommen konnten. Das ist in den derzeit instabilen Verhältnissen wohl das Beste, was den Kindern passieren kann, denn: Obwohl derzeit kein Unterricht stattfinden kann, kommen die Spendengelder trotzdem, wenn auch auf andere Weise, den Patenkindern zugute. Inzwischen werden insgesamt 40 Patenkinder durch deutsche Paten unterstützt. Hierfür sind wir sehr dankbar. Ein besonderes Highlight war eine Spendenaktion der Kinderkirche in Rutesheim, die am Erntedankfest mit einem Crêpes-Verkauf ihr Patenkind in Uganda unterstützt haben. Sogar veranstalteten einige der Kinder eigeninitiativ noch einen Straßenverkauf im Anschluss.

Wenn auch Sie eine Idee für eine Spendenaktion haben, dürfen Sie sich gerne melden. Wir freuen uns über so kreative Unterstützung. Wie jedes Jahr kann gerne der Luwero Kalender 2022 (klein 6 €, groß 11 €) und die CD „Gabriel’s Favourite Hymns“ für 10 € erworben werden! Die Bestellung sollte bitte bis zum 20. November bei untenstehender Adresse* erfolgen. Ihnen und euch allen wünschen wir eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit!

Mit herzlichen Grüßen

Vereinsmitglied Lydia Schneckenburger Vorstandsvorsitzender Andreas Wicki

Dank Feiern von Gottesdiensten wieder möglich Weiterexistenz von Kindergarten und Schulen Fortschritte bei Bauprojekten und reiche Ernte Unermüdlicher Einsatz für Patenkinder vor Ort Für alle Spender und Unterstützer, trotz Corona

Fürbitte für die Kijjambu-Familie und ihr Team Rückkehr von möglichst vielen Schülern und Lehrern Gesteigerte Armut und Arbeitslosigkeit infolge Coronakrise Zukauf von landwirtschaftlichen Flächen Weisheit für alle Entscheidungen, auch bei uns in Deutschland

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