Freundesbrief 2020

Jun. 2020

Friede sei mit den Brüdern und Schwestern und Liebe mit Glauben von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Epheser 6,23

Liebe Freunde und Unterstützer,

bevor wir auf die jüngsten Ereignisse in Luwero und natürlich auch auf die aktuelle dortige Krise eingehen, möchten wir Sie mit obenstehendem Vers grüßen. Wir wünschen Ihnen hier in Deutschland, gerade in diesen turbulenten Zeiten, den Halt in diesem Frieden, in dieser Liebe und in dem vertrauensvollen Glauben, den uns nur Gott, unser Vater, und sein Sohn, Jesus Christus, schenken kann - und dass dieser Friede auch für unsere Brüder und Schwestern in Uganda spürbar wird!

Zuerst ein paar kurze Einblicke in die letzten Monate in Luwero: Im Februar erkrankte Bischof Gabriel Kijjambu an Typhus und musste eine Zeit lang ins Krankenhaus. Wir sind Gott sehr dankbar, dass er inzwischen wieder ganz genesen ist.

Es freut uns sehr, dass die Klinik Luwero eine neue Krankenschwester gefunden hat. Ihr Name ist Joy Harriet. Schwester Joy ersetzt die bisherige Krankenschwester Rose, die Luwero nach ihrer Heirat im vergangenen November verlassen hat. Wir heißen sie herzlich willkommen und wünschen ihr alles Gute für ihren neuen Posten.

In Uganda ist die schwarze Magie weit verbreitet. Diese hat in den letzten Monaten in einigen Bereichen Ugandas zugenommen, unter anderem auch in Luwero. Immer wieder werden Angehörige eines Hexenkultes verflucht, leider kommt es manchmal noch zu Menschenopfern von Erwachsenen oder sogar Kindern. Es gibt Waisenkinder in der Schule, deren Eltern auf diese Weise ums Leben kamen. Dies ist ein Phänomen, welches wir in Europa kaum kennen. Für die dortigen Christen stellt dies jedoch eine stetige Bedrohung dar. Bitte beten Sie um Schutz für Bischof Gabriels Familie, für das ganze Werk, für die Christen dort vor Ort und die Bevölkerung von Luwero vor solchen Angriffen.

Auch im letzten Jahr konnten mehrere Besucher das Werk vor Ort erleben. Darunter auch Priscilla Schneckenburger, welche sich als Vorstandsmitglied von der aktuellen Lage und der Weiterentwicklung der Projekte ein Bild machen konnte. (Ihr Reisebericht ist diesem Schreiben beigefügt).

Die ugandische Regierung hat noch vor den ersten bestätigen Coronafällen bereits Mitte März strenge Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Die Grenzen wurden geschlossen. Dies betraf auch deutsche und englische Besucher und freiwillige Helfer, die für mehrere Wochen vor Ort im Projekt mitarbeiten wollten. Es herrscht strenges Versammlungsverbot. Die verfügte Ausgangssperre wird vom Militär überwacht. Davon ist natürlich auch das Kinderhilfswerk in Kiryanyonza/Luwero betroffen. Alle Kinder, sowohl Tagesschüler als auch Internatsschüler, einschließlich Patenkinder und Mitarbeiter, wurden Mitte März von der Schule nach Hause oder zu Verwandten geschickt. Die ugandische Regierung hat alle Schulen geschlossen und alle öffentlichen Versammlungen für einen Monat verboten. Damit wurde das alte Schuljahr vorzeitig abgebrochen. Das neue Schuljahr sollte eigentlich am 25. Mai beginnen. Wann die Schüler wieder zur Schule kommen dürfen ist ebenso unklar, wie die Antwort auf die Frage, welche der Schüler wieder zurückkommen können. Es ist zu befürchten, dass manche Familien ihre Kinder nach der Zwangspause nicht mehr zur Schule schicken, z.B. wegen mangelndem Einkommen oder aus anderen Gründen. Bitte beten Sie, dass die Schüler und ihre Familien mit den ihnen auferlegten Einschränkungen zurechtkommen, dass sie genug zum Überleben haben und dass ihr Fernbleiben von der Schule ihrer Ausbildung nicht dauerhaft schadet.

Die Pastoren- und Kirchenleiterkonferenzen im Mai 2020 und die Veranstaltungen des Kinderclubs wurden abgesagt. Das Jugendlager im September 2020 muss eventuell ebenfalls noch abgesagt werden.

Die Situation im Land ist angespannt. Die Lebensmittelpreise steigen und vor den Banken bilden sich lange Schlangen wartender Menschen, welche versuchen, Geld abzuheben. Gegenwärtig beobachten wir die Situation in engem Kontakt mit Bischof Gabriel und dem englischen Partnerverein des Werks. Die Geldüberweisung der Patenschafts- und übrigen Beiträge setzen wir fort in der Hoffnung, dass Gott Bischof Gabriel Türen öffnen wird, das Geld abzuheben und an die Bedürftigen weiterzugeben. Viele Menschen haben ihren Arbeitsplatz verloren, und es gibt keine Unterstützung durch die Sozialversicherung oder Regierung. Es gibt auch keine Auszahlungen an Unternehmen für die aktuell beurlaubten Mitarbeiter. In dieser Krise, die bei vielen mit unmittelbar existenzieller Not verbunden ist, wenden sich viele Menschen an die Kirche u.a. in Luwero, welche vielerorts die einzige Anlaufstelle darstellt.

Neben der Situation in Uganda steht uns auch die Lage hier in Deutschland vor Augen. Angesichts der von unserer eigenen Regierung ergriffenen Maßnahmen sind in Deutschland bei Vielen Auswirkungen in Arbeit und/oder Einkommen zu spüren. Es ist uns bewusst, dass davon auch Paten von Luwero-Kindern in der Weise betroffen sein können, dass sie ihre regelmäßige Unterstützung unterbrechen oder gar beenden müssen. Sollte dies zutreffen, bitten wir Sie, mit uns Kontakt aufzunehmen (z.B per E-Mail: m.mees@ckluganda.de). Für Fragen und Anregungen stehen wir auch sonst gerne zur Verfügung.

Natürlich verfolgen wir die Entwicklung in Uganda und besonders in Luwero mit Aufmerksamkeit. Sobald sich nennenswerte Veränderungen ergeben, werden wir Sie gerne informieren. Für Ihre treue Freundschaft danken wir Ihnen ganz herzlich!

Mit freundlichen Grüßen

Priscilla Schneckenburger

Vorstandsmitglied

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